Aktuell fehlt das, was unseren Beruf ausmacht: der Umgang mit Menschen (Dr. Jens Schmidt im aktuellen INDat Report 03_2020)

Job managen in Corona-Zeiten: INDat Report 03_2020 - Umfrage unter 100 Köpfen

 

"Social Distancing dürfte 2020 der Topkandidat für das Wort des Jahres sein. Mit diesem fast schon lässig klingenden
Anglizismus schränken wir das ein, was in der Restrukturierungs- und Insolvenzbranche so wichtig ist: das direkte
Gespräch und Face to Face." (https://www.indat-report.de/)

 

Dr. Jens Schmidt hat an der Umfrage des INDat Reportes teilgenommen zur Frage, wie in Corona-Zeiten der Job gemanagt werden kann, Lösungen gefunden werden und nach bestmöglichen Wegen gesucht wird:

 

"Die letzten Wochen waren in der Tat nicht leicht. Das eigene Büro ist aufgestellt, da ohnehin schon weitgehend digital.


Homeoffice war bei uns bislang die Ausnahme. Nun haben wir es ausgeweitet, was die Funktionsfähigkeit des digitalen Büros noch einmal auf angenehme Weise testet. In den Verfahren häufen sich die Probleme. Am 30.03.2020 haben wir einen Betrieb schließen müssen und durften keine Betriebsversammlung machen. Die Zustellung erfolgte durch Kurier und die Unterrichtung der Unternehmer durch Informationsschreiben im Personalbüro. Ein denknotwendig analoger Prozess, zumal die gewerbliche Belegschaft auch nicht die technische Struktur hat, um Alternativen zu entwickeln.


(Noch) schwieriger der Umgang mit der Arbeitsagentur, die in solchen Massenentlassungen sonst ›rauskommt‹. Nun – in ohnehin schon überforderter Situation – ein schwieriger Prozess der Arbeitslosmeldung. Auch dies ist im Grundsatz elektronisch durch die Mitarbeiter möglich – je nach Profil gibt es aber auch keine Struktur bei den Betroffenen. Zuletzt: Mir als Verwalter wurde die Chance genommen, mich zu bedanken für den Einsatz im Verfahren und das Kämpfen bis zum Schluss. Das kann man schreiben oder mailen – hat aber nicht die gleiche persönliche Wirkung. Daher auch: Konzentration auf das Wesentliche mit effizienter technischer Unterstützung – es fehlt das, was unseren Beruf ausmacht: der Umgang mit Menschen!"